Projektname
Sechzehn unter einem Acker
Verfasser
Prager Richter Architekten
Institution
-
Kategorie
Quartier und Nachbarschaft
Nutzung
Wohnen
Typologie
Ensemble
Baumaßnahme
Neubau
Adresse
An der Meente, 28219 Bremen
Entwurfsjahr
2020
Bauweise /Tragstruktur
Holzskelettbau
Bilder
Pläne
Lageplan
Erdgeschoss mit Lageplan
Grundrisse
Schnitt
Priktogramme
Die Regenerative Gemeinschaft Rübekamp ist im Rahmen des Wettbewerbs ungewöhnlich wohnen – Kinder in der Stadt der GEWOBA in Bremen mit einer Anerkennung gewürdigt worden. Ziel war es, kreative Ansätze zu finden, die auf Nachverdichtung und sich verändernde gesellschaftliche Strukturen in den Wohnungsbeständen der GEWOBA eingehen. Der Entwurf soll das Waldgrundstück am Rübekamp so programmieren, dass ein kind- und familiengerechtes, diverses und vielschichtiges Lebensumfeld entsteht.
Sechzehn unter einem Acker ist die Bildung der regenerativen Gemeinschaft Rübekamp durch die Setzung von 16 Baumhäusern in den bestehenden Wald. Die Baumhäuser erweitern den gleichförmigen Wohnungsbestand der GEWOBA (97% 3-Zi-Whg) um den Bedarf nach kleinen und sehr großen Wohnungen, die gemeinschaftliche, förderfähige und nachhaltige Wohnformen anbieten. Die Wohngebäude spielen mit der Ausreizung der Gebäudeklasse 1. Auf den zwei Wohnetagen sind unterschiedliche gemeinschaftliche Wohnformen in nur einer Nutzungseinheit organisiert. Die von Einfamilienhäusern besetzte Typologie der Gebäudeklasse 1 wird zur versiegelungsarmen, kompakten und förderfähigen Mietwohntypologie. In den aufgeständerten, freistehenden Wohngebäuden schichten sich verschiedene Funktionen übereinander. Das Erdgeschoss und die Dächer bieten Raum für die unterschiedlichen Hausgemeinschaften und fördern die gegenseitige Unterstützung. Unter dem Haus findet mit kleinteiligen Nutzungen die programmatische Erweiterung des Wohnens statt. Das Dach und Teile der Fassade sind landwirtschaftliche Flächen für den Gemüse- und Obstanbau.
Die Baumhäuser bestehen aus einem Holzskelettbau, der als Leichtbau verbundfrei aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet wird (Materiallager der Zukunft). Die wenigen Fundamente für die Aufständerung erzeugen eine gründungsarme Konstruktionsweise, die sowohl den Waldboden schützt als auch bewohner:innenorientierten (Frei-) Raum unter dem Haus schafft. Die kompakte Bauweise ermöglicht ein gutes Flächen-/Volumen-Verhältnis. Die Aktivierung der Fassade mit Spalierobst und das Gründach als Acker dienen nicht nur als Freiraum und Garten für Bewohner:innen, sondern geben dem Leichtbau den bauphysikalisch notwendigen sommerlichen Wärmeschutz. Die frei auskragenden, großzügigen Holzdecks sind als durchlaufende Massivholzdecken konstruiert. Sie reagieren in ihrer Form auf den Waldbestand und schaffen spannende, nachbarschaftliche Räume zwischen der Bebauung und dem Wald. Diese Art der Konstruktion aus fossilfreien und nachwachsenden Rohstoffen ist wirtschaftlich nur in Holz abbildbar. Zusätzlich erlaubt die Gebäudeklasse 1 eine material- und technikarme Konstruktionsweise, wie zum Beispiel nichtbrennbare Oberflächen von Wand und Decke oder Treppen aus mineralischen Bestandteilen. Das spart erheblich Arbeitszeit und Geld bei der Grundinvestition.
In den letzten 30 Jahren haben sich in dem ausgewiesenen Wettbewerbsgebiet Pioniergewächse zu einem wilden Wald entwickelt. Die Baumhäuser sind der Vorschlag offensichtliche Gegensätze miteinander zu vereinbaren. Der Baumbestand wird weitestgehend erhalten und eine Wohnbebauung mit neuen Wohnformen wird geschaffen. Darüber hinaus wird das Angebot um kleinteilige Nutzungen, wie Kita, Bio-Kiosk oder Co-Working (vermietbare Gewerbeflächen) oder lokale Lebensmittelverarbeitung ergänzt. Der wichtigste Mehrwert ist die Versöhnung von Mietwohnungsbau und Bewohner:innenteilhabe. Bewohner:innen können ihre Gärten nutzen, Kleintiere halten und Obstanbau betreiben. Durch diese Erweiterung des Mietwohnungsbaus über das Wohnen hinaus, steigert der öffentliche Vermieter GEWOBA die Identität des Wohngebiets und fördert dauerhaft zufriedene Mietverhältnisse.
Die Regenerative Gemeinschaft Rübekamp bringt das Potenzial mit sich, ein gemeinschaftliches, teilhabeorientiertes und belebtes Stadtviertel zu werden. Das Viertel durchbricht die Monostruktur der Siedlung und nimmt eine Vorreiterrolle in Bezug auf Ressourcenschonung, Vielfalt und Nachhaltigkeit des Wohnens und Arbeitens ein. Mit unserem Vorschlag zu 16 unter einem Acker schaffen wir die Voraussetzung für eine regenerative Gemeinschaft, die Platz in einer versieglungsarmen Bauform findet. Das landwirtschaftliche Arbeiten und der Bezug zur Natur innerhalb der Stadt werden erlebbar gemacht. Die regenerative Gemeinschaft Rübekamp bietet die Chance, dass jede:r Bewohner:in Teil einer klimagerechten und gemeinschaftlich agierenden Nachbarschaft werden kann.
Projektname
Sechzehn unter einem Acker
Verfasser
Prager Richter Architekten
Institution
Kategorie
Nutzung
Wohnen
Typologie
Ensemble
Baumaßnahme
Neubau
Adresse
An der Meente, 28219 Bremen
Entwurfsjahr
2020
Bauweise /Tragstruktur
Holzskelettbau
Die Regenerative Gemeinschaft Rübekamp ist im Rahmen des Wettbewerbs ungewöhnlich wohnen – Kinder in der Stadt der GEWOBA in Bremen mit einer Anerkennung gewürdigt worden. Ziel war es, kreative Ansätze zu finden, die auf Nachverdichtung und sich verändernde gesellschaftliche Strukturen in den Wohnungsbeständen der GEWOBA eingehen. Der Entwurf soll das Waldgrundstück am Rübekamp so programmieren, dass ein kind- und familiengerechtes, diverses und vielschichtiges Lebensumfeld entsteht.
Sechzehn unter einem Acker ist die Bildung der regenerativen Gemeinschaft Rübekamp durch die Setzung von 16 Baumhäusern in den bestehenden Wald. Die Baumhäuser erweitern den gleichförmigen Wohnungsbestand der GEWOBA (97% 3-Zi-Whg) um den Bedarf nach kleinen und sehr großen Wohnungen, die gemeinschaftliche, förderfähige und nachhaltige Wohnformen anbieten. Die Wohngebäude spielen mit der Ausreizung der Gebäudeklasse 1. Auf den zwei Wohnetagen sind unterschiedliche gemeinschaftliche Wohnformen in nur einer Nutzungseinheit organisiert. Die von Einfamilienhäusern besetzte Typologie der Gebäudeklasse 1 wird zur versiegelungsarmen, kompakten und förderfähigen Mietwohntypologie. In den aufgeständerten, freistehenden Wohngebäuden schichten sich verschiedene Funktionen übereinander. Das Erdgeschoss und die Dächer bieten Raum für die unterschiedlichen Hausgemeinschaften und fördern die gegenseitige Unterstützung. Unter dem Haus findet mit kleinteiligen Nutzungen die programmatische Erweiterung des Wohnens statt. Das Dach und Teile der Fassade sind landwirtschaftliche Flächen für den Gemüse- und Obstanbau.
Die Baumhäuser bestehen aus einem Holzskelettbau, der als Leichtbau verbundfrei aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet wird (Materiallager der Zukunft). Die wenigen Fundamente für die Aufständerung erzeugen eine gründungsarme Konstruktionsweise, die sowohl den Waldboden schützt als auch bewohner:innenorientierten (Frei-) Raum unter dem Haus schafft. Die kompakte Bauweise ermöglicht ein gutes Flächen-/Volumen-Verhältnis. Die Aktivierung der Fassade mit Spalierobst und das Gründach als Acker dienen nicht nur als Freiraum und Garten für Bewohner:innen, sondern geben dem Leichtbau den bauphysikalisch notwendigen sommerlichen Wärmeschutz. Die frei auskragenden, großzügigen Holzdecks sind als durchlaufende Massivholzdecken konstruiert. Sie reagieren in ihrer Form auf den Waldbestand und schaffen spannende, nachbarschaftliche Räume zwischen der Bebauung und dem Wald. Diese Art der Konstruktion aus fossilfreien und nachwachsenden Rohstoffen ist wirtschaftlich nur in Holz abbildbar. Zusätzlich erlaubt die Gebäudeklasse 1 eine material- und technikarme Konstruktionsweise, wie zum Beispiel nichtbrennbare Oberflächen von Wand und Decke oder Treppen aus mineralischen Bestandteilen. Das spart erheblich Arbeitszeit und Geld bei der Grundinvestition.
In den letzten 30 Jahren haben sich in dem ausgewiesenen Wettbewerbsgebiet Pioniergewächse zu einem wilden Wald entwickelt. Die Baumhäuser sind der Vorschlag offensichtliche Gegensätze miteinander zu vereinbaren. Der Baumbestand wird weitestgehend erhalten und eine Wohnbebauung mit neuen Wohnformen wird geschaffen. Darüber hinaus wird das Angebot um kleinteilige Nutzungen, wie Kita, Bio-Kiosk oder Co-Working (vermietbare Gewerbeflächen) oder lokale Lebensmittelverarbeitung ergänzt. Der wichtigste Mehrwert ist die Versöhnung von Mietwohnungsbau und Bewohner:innenteilhabe. Bewohner:innen können ihre Gärten nutzen, Kleintiere halten und Obstanbau betreiben. Durch diese Erweiterung des Mietwohnungsbaus über das Wohnen hinaus, steigert der öffentliche Vermieter GEWOBA die Identität des Wohngebiets und fördert dauerhaft zufriedene Mietverhältnisse.
Die Regenerative Gemeinschaft Rübekamp bringt das Potenzial mit sich, ein gemeinschaftliches, teilhabeorientiertes und belebtes Stadtviertel zu werden. Das Viertel durchbricht die Monostruktur der Siedlung und nimmt eine Vorreiterrolle in Bezug auf Ressourcenschonung, Vielfalt und Nachhaltigkeit des Wohnens und Arbeitens ein. Mit unserem Vorschlag zu 16 unter einem Acker schaffen wir die Voraussetzung für eine regenerative Gemeinschaft, die Platz in einer versieglungsarmen Bauform findet. Das landwirtschaftliche Arbeiten und der Bezug zur Natur innerhalb der Stadt werden erlebbar gemacht. Die regenerative Gemeinschaft Rübekamp bietet die Chance, dass jede:r Bewohner:in Teil einer klimagerechten und gemeinschaftlich agierenden Nachbarschaft werden kann.
Berlin Brandenburg
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Am Köllnischen Park 3
10179 Berlin
NATURAL BUILDING LAB
constructive design &
climate adaptive architecture
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Technische Universität Berlin
Institut für Architektur, Sek. A44
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
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