Inhalt
Der Holzau Atlas Berlin-Brandenburg ist die erste digitale Plattform für innovative Holzbauprojekte in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Mit rund 60 zeitgenössischen und historischen Projekten macht der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg eine Auswahl wichtiger regionaler Beiträge im aktuellen Diskurs um das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und digitalen Fertigungsprozessen sichtbar. Vor dem Hintergrund der Umweltbelastungen, die jährlich durch den Bausektor mit Millionen Tonnen an Bauabfällen bei gleichzeitiger Verwendung fossiler Ressourcen entstehen, rückt die Wiederentdeckung von Bauen mit Holz verstärkt in den Fokus von Politik, Forschung und Industrie. Jahrhundertelang war Holz einer der meist verwendeten Baustoffe in Europa und wurde erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert durch Stahl und Stahlbeton ersetzt. Die historischen, handwerklich orientierten Holzbauweisen des Blockbaus oder des mittelalterlichen Fachwerks wurden bis heute durch eine Vielzahl moderner Holztechniken und Hybridbauweisen mit anderen Baustoffen ergänzt und weiterentwickelt. Heute sind mithilfe von computergestützter Planung und industrieller Fertigung Brücken, Hallen oder mehrgeschossige Wohnhäuser bis hin zum Hochhaus als konstruktiver Holzbau umsetzbar. Der Baustoff Holz erlebt in Berlin seit über zehn Jahren in privaten und öffentlichen Bauprojekten ein Comeback. Obwohl viele Projekte erfolgreich realisiert werden, braucht es oft Jahre bis zur Fertigstellung, andere Projekte werden nie realisiert, wieder andere bleiben gänzlich Vision. Auch diesen Projekten gibt der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg eine Plattform und somit Möglichkeit, sichtbar zu werden und den Diskurs weiterzuentwickeln. Der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg richtet sich an Architekt:innen und Ingenieur:innen, Stadtplaner:innen, Mitarbeiter:innen der Verwaltungen, Politiker:innen und Expert:innen, Privatpersonen und Studierende sowie Berlin und Brandenburg Besucher:innen und all diejenigen, die im Holzbau das Potential für ein ökologisch, wirtschaftlich und gesundes nachhaltiges Bauen sehen oder sich davon überzeugen lassen möchten. Auf Initiative des Natural Building Labs der TU Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt entstand der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg im Jahr 2020.
Dokumentation der Installation von David Chipperfield in der Neuen Nationalgalerie Berlin, 2014
Fotografie: Thomas Bruns
Seit 2018 etabliert sich Natural Building Lab am Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin mit Forschung und Praxis zu Prototypen für die gebaute Umwelt in einer postfossilen Gesellschaft. Denn eine grundlegende These in der Arbeit des NBLs ist: Ressourcenknappheit und Klimawandel erfordern von uns ein Umdenken in der Art wie wir leben, konsumieren, arbeiten und bauen. Im Angesicht dieser planetaren Grenzen ist das Team vom NBL überzeugt davon, dass klima- und ressourcenangepasste, zirkuläre Bausysteme unter Einsatz von nachwachsenden, erneuerbaren oder wiederverwendeten Baustoffen und das gesunde LowTech Bauen mit klimaaktiven Naturbaustoffen eine zukunftsweisende Baukultur ermöglichen. An der Schnittstelle zwischen akademischen und nicht-akademischen Umfeld entwickelt das NBL hierfür mit seiner Forschung angewandte Lösungsansätze. Diese verfolgen ganzheitliche und gemeinwohlorientierte Grundsätze und entstehen in transdisziplinären Prozessen in Architekturausbildung und -produktion aus dem Dialog mit anderen Fachdisziplinen, dem Handwerk und der Gesellschaft.
Das NBL ist im übertragenden und realen Sinne eine Werkstatt, in der Lehrende und Lernende zusammen im Team in Forschung, Lehre und Praxis zwischen Theorie und handwerklichem Handeln in unterschiedlichsten Maßstäben bis zum Maßstab 1:1 experimentieren und produzieren.
Der Berliner Senat verfolgt konsequent das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2030 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, adressiert das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) im Gebäudebereich auch den Ressourcenschutz und insbesondere das nachhaltige Bauen und Sanieren von Gebäuden. Als großer Bauherr der Region setzt das Land Berlin darauf, bei den eigenen Bauprojekten noch mehr mit Holz zu bauen. Damit wird Berlin seiner Vorbildfunktion gerecht und will möglichst viele Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Mehr Holzbau ist ein wichtiges Element, um die Klimaschutzziele Berlins zu erreichen.
Ein Blick zurück in die Berliner Stadtgeschichte zeigt schnell, dass das Bauen mit Holz in der Hauptstadt längst kein Novum des 21. Jahrhunderts ist. Angefangen mit dem Berliner Mietshaus aus der Gründerzeit des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts: obwohl die stuckreichen Fassaden und gemauerten Außenwände anderes vermuten lassen, finden sich in den historischen Wohngebäuden hölzerne Dachstühle, Holzbalkendecken und tragende innenliegende Fachwerkwände aus Holz. Neben dem konventionell verbauten Holz in den Berliner Mietshäusern gab es jedoch auch zu Beginn des 20. Jahrhundert bereits Sonderbauweisen, deren Erfinder sich im Rahmen der Ingenieurswissenschaften mit den technischen und konstruktiven Potentialen des natürlichen Baustoff Holz auseinandersetzen. Eine bis heute als innovativ geltende Bauweise geht beispielsweise auf Friedrich Zollinger zurück, der eine Holz-Gitterschalenkonstruktion entwarf, die heute Zollinger-Bauweise genannt wird. Diese in den 1920er Jahren entwickelte Holzbauweise fand ihren Einsatz insbesondere bei Hallentragwerken und überzeugte durch einen deutlich geringeren Materialverbrauch sowie mit Spannweiten bis zu 50 Metern. Auch in den 1980er und 1990er Jahren konnten einige, teils experimentelle Gebäude mit Holz in Berlin errichtet werden. Hierzu zählt vor allem das Projekt Wohnregal , das als selbstorganisiertes und selbstausgebautes genossenschaftliches Bauprojekt im Rahmen der IBA ‘86 in Berlin-Kreuzberg entstanden ist und in damals untypischer Holz-Betonhybridbauweise ausgeführt wurde. In den späten 2000er wurde mit dem Wohn- und Geschäfthaus e3 in Berlin-Prenzlauer Berg von Kaden Klingbeil Architekten ein weiterer Meilenstein im urbanen Holzbau gesetzt. Als bundesweit erstes siebengeschossiges Mehrfamilienhaus aus Holz konnte das Projekt beweisen, dass sich auch mehrere Geschosse in Holzbauweise konstruktiv und brandschutzsicher umsetzen lassen. Weitere Projekte des Büros, wie das c13, folgten und ließen auch hier erkennen – für die Umsetzung innovativer Projekte braucht es zwar zukunftsorientierte und willenstarke Planer:innen, aber auch eine ebenso kooperative Zusammenarbeit mit der Verwaltung.
Mittlerweile hat das Land Berlin bereits umfangreiche Maßnahmen zur Förderung des innerstädtischen Holzbaus initiiert. Diesen Maßnahmen sowie Architektur und Planung, dem Handwerk und der Holzindustrie und -handel ist es zu verdanken, dass der urbane Holzbau inzwischen in Berlin akzeptiert ist und landesweit eine hohe Dynamik entfaltet
Aufgrund der klima- und umweltpolitischen Bedeutung und der großen Vorteile der Holzbauweise setzt der Senat von Berlin insbesondere bei landeseigenen aber auch bei privaten Bauvorhaben noch stärker auf die Holzbauweise. Dabei ist darauf zu achten, dass das eingesetzte Holz ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt und dies grundsätzlich durch die Vorlage eines FSC- oder eines gleichwertigen Zertifikats dokumentiert wird.
Für die Umsetzung der Strategien und Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms wurde vom Land Berlin ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt. In diesem Kontext können auch Pilot- und Innovationsprojekte zum Holzbau mittels einer Einzelfallprüfung gefördert werden. .Ziel ist darüber hinaus, bestehende Hemmnisse für den Holzbau zu verringern bzw. zu beseitigen und die Strukturen für den Holzbau zu verbessern. Hierfür wurden bereits Handlungsempfehlungen entwickelt. Nun soll im vertieften Dialog mit den relevanten Akteuren ermittelt werden, wie diese Empfehlungen zeitnah umgesetzt werden können und wie ein Kooperationsnetzwerk Holz langfristig aufgebaut werden kann.
Des Weiteren wurden Maßnahmen zur Weiter- und Ausbildung umgesetzt: Berlin führte 2020 gemeinsam mit dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel bereits den
5. Fachdialog zum nachhaltigen Holzbau für Planer:innen, Architekt:innen, Bauherr:innen, Holzbaufirmen und den bauenden Verwaltungsbehörden durch. Diese bewährte Fachveranstaltung soll in den nächsten Jahren weiter fortgesetzt werden. Auch wurde im Jahr 2019 erstmalig ein Berliner Holzpreis mit großer Resonanz ausgelobt. Durch den Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg sollen Chancen und Möglichkeiten von Holzbau in der Region vermittelt und weitere Impulse für das zukünftige Bauen mit Holz gesetzt werden.
Weiterführende Links zum Holzbau des Landes Berlin
Im Juni 2019 vergab das Land Berlin durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zum ersten Mal den Berliner Holzbaupreis. Mit dem Preis soll die steigende Zahl an konstruktiven Holzbauten in Berlin im Hinblick auf ökologisches und nachhaltiges Bauen unterstützt werden und innovative Bauweisen sowie die regionale Baukultur gefördert werden.Für den Preis bewerben konnten sich Architekt*innen, Tragwerksplaner*innen, Bauherren, Holzbauunternehmen sowie Forschungsteams aus dem akademischen oder industriellen Bereich mit bis zu drei realisierten Projekten, die in den vergangenen 15 Jahren in Berlin fertig gestellt wurden. Zulässig waren unterschiedliche Holzbauweisen wie Holzrahmen-, Holzmassiv-, oder Hybridbauweise.In den drei Kategorien „Neubau„Bauen im Bestand und Konzepte konnten Projekte unterschiedlichster Maßstäbe und Nutzungen eingereicht werden. Bewertet wurde nach Kriterien, die beispielsweise die werkstoffgerechte Verwendung von Holz, den Innovationsgehalt des Projekts oder Aspekte der Nachhaltigkeit in Betracht ziehen.
Im Holzbau Atlas Berlin Brandenburg sind folgende Projekte des Holzbaupreis Berlin vertreten:
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Der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg ist die erste digitale Plattform für innovative Holzbauprojekte in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Mit rund 40 zeitgenössischen und historischen Projekten zeigt der Holzbau Atlas BB eine Auswahl wichtiger regionaler Beiträge im aktuellen Diskurs um das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und digitalen Fertigungsprozessen (...)
Fotografie
Der Holzau Atlas Berlin-Brandenburg ist die erste digitale Plattform für innovative Holzbauprojekte in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Mit rund 60 zeitgenössischen und historischen Projekten macht der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg eine Auswahl wichtiger regionaler Beiträge im aktuellen Diskurs um das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und digitalen Fertigungsprozessen sichtbar. Vor dem Hintergrund der Umweltbelastungen, die jährlich durch den Bausektor mit Millionen Tonnen an Bauabfällen bei gleichzeitiger Verwendung fossiler Ressourcen entstehen, rückt die Wiederentdeckung von Bauen mit Holz verstärkt in den Fokus von Politik, Forschung und Industrie. Jahrhundertelang war Holz einer der meist verwendeten Baustoffe in Europa und wurde erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert durch Stahl und Stahlbeton ersetzt. Die historischen, handwerklich orientierten Holzbauweisen des Blockbaus oder des mittelalterlichen Fachwerks wurden bis heute durch eine Vielzahl moderner Holztechniken und Hybridbauweisen mit anderen Baustoffen ergänzt und weiterentwickelt. Heute sind mithilfe von computergestützter Planung und industrieller Fertigung Brücken, Hallen oder mehrgeschossige Wohnhäuser bis hin zum Hochhaus als konstruktiver Holzbau umsetzbar. Der Baustoff Holz erlebt in Berlin seit über zehn Jahren in privaten und öffentlichen Bauprojekten ein Comeback. Obwohl viele Projekte erfolgreich realisiert werden, braucht es oft Jahre bis zur Fertigstellung, andere Projekte werden nie realisiert, wieder andere bleiben gänzlich Vision. Auch diesen Projekten gibt der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg eine Plattform und somit Möglichkeit, sichtbar zu werden und den Diskurs weiterzuentwickeln. Der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg richtet sich an Architekt:innen und Ingenieur:innen, Stadtplaner:innen, Mitarbeiter:innen der Verwaltungen, Politiker:innen und Expert:innen, Privatpersonen und Studierende sowie Berlin und Brandenburg Besucher:innen und all diejenigen, die im Holzbau das Potential für ein ökologisch, wirtschaftlich und gesundes nachhaltiges Bauen sehen oder sich davon überzeugen lassen möchten. Auf Initiative des Natural Building Labs der TU Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt entstand der Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg im Jahr 2020.
Dokumentation der Installation von David Chipperfield in der Neuen Nationalgalerie Berlin, 2014
Fotografie
Seit 2018 etabliert sich Natural Building Lab am Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin mit Forschung und Praxis zu Prototypen für die gebaute Umwelt in einer postfossilen Gesellschaft. Denn eine grundlegende These in der Arbeit des NBLs ist: Ressourcenknappheit und Klimawandel erfordern von uns ein Umdenken in der Art wie wir leben, konsumieren, arbeiten und bauen. Im Angesicht dieser planetaren Grenzen ist das Team vom NBL überzeugt davon, dass klima- und ressourcenangepasste, zirkuläre Bausysteme unter Einsatz von nachwachsenden, erneuerbaren oder wiederverwendeten Baustoffen und das gesunde LowTech Bauen mit klimaaktiven Naturbaustoffen eine zukunftsweisende Baukultur ermöglichen. An der Schnittstelle zwischen akademischen und nicht-akademischen Umfeld entwickelt das NBL hierfür mit seiner Forschung angewandte Lösungsansätze. Diese verfolgen ganzheitliche und gemeinwohlorientierte Grundsätze und entstehen in transdisziplinären Prozessen in Architekturausbildung und -produktion aus dem Dialog mit anderen Fachdisziplinen, dem Handwerk und der Gesellschaft.
Das NBL ist im übertragenden und realen Sinne eine Werkstatt, in der Lehrende und Lernende zusammen im Team in Forschung, Lehre und Praxis zwischen Theorie und handwerklichem Handeln in unterschiedlichsten Maßstäben bis zum Maßstab 1:1 experimentieren und produzieren.
Der Berliner Senat verfolgt konsequent das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2030 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, adressiert das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) im Gebäudebereich auch den Ressourcenschutz und insbesondere das nachhaltige Bauen und Sanieren von Gebäuden. Als großer Bauherr der Region setzt das Land Berlin darauf, bei den eigenen Bauprojekten noch mehr mit Holz zu bauen. Damit wird Berlin seiner Vorbildfunktion gerecht und will möglichst viele Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Mehr Holzbau ist ein wichtiges Element, um die Klimaschutzziele Berlins zu erreichen.
Ein Blick zurück in die Berliner Stadtgeschichte zeigt schnell, dass das Bauen mit Holz in der Hauptstadt längst kein Novum des 21. Jahrhunderts ist. Angefangen mit dem Berliner Mietshaus aus der Gründerzeit des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts: obwohl die stuckreichen Fassaden und gemauerten Außenwände anderes vermuten lassen, finden sich in den historischen Wohngebäuden hölzerne Dachstühle, Holzbalkendecken und tragende innenliegende Fachwerkwände aus Holz. Neben dem konventionell verbauten Holz in den Berliner Mietshäusern gab es jedoch auch zu Beginn des 20. Jahrhundert bereits Sonderbauweisen, deren Erfinder sich im Rahmen der Ingenieurswissenschaften mit den technischen und konstruktiven Potentialen des natürlichen Baustoff Holz auseinandersetzen. Eine bis heute als innovativ geltende Bauweise geht beispielsweise auf Friedrich Zollinger zurück, der eine Holz-Gitterschalenkonstruktion entwarf, die heute Zollinger-Bauweise genannt wird. Diese in den 1920er Jahren entwickelte Holzbauweise fand ihren Einsatz insbesondere bei Hallentragwerken und überzeugte durch einen deutlich geringeren Materialverbrauch sowie mit Spannweiten bis zu 50 Metern. Auch in den 1980er und 1990er Jahren konnten einige, teils experimentelle Gebäude mit Holz in Berlin errichtet werden. Hierzu zählt vor allem das Projekt Wohnregal , das als selbstorganisiertes und selbstausgebautes genossenschaftliches Bauprojekt im Rahmen der IBA ‘86 in Berlin-Kreuzberg entstanden ist und in damals untypischer Holz-Betonhybridbauweise ausgeführt wurde. In den späten 2000er wurde mit dem Wohn- und Geschäfthaus e3 in Berlin-Prenzlauer Berg von Kaden Klingbeil Architekten ein weiterer Meilenstein im urbanen Holzbau gesetzt. Als bundesweit erstes siebengeschossiges Mehrfamilienhaus aus Holz konnte das Projekt beweisen, dass sich auch mehrere Geschosse in Holzbauweise konstruktiv und brandschutzsicher umsetzen lassen. Weitere Projekte des Büros, wie das c13, folgten und ließen auch hier erkennen – für die Umsetzung innovativer Projekte braucht es zwar zukunftsorientierte und willenstarke Planer:innen, aber auch eine ebenso kooperative Zusammenarbeit mit der Verwaltung.
Mittlerweile hat das Land Berlin bereits umfangreiche Maßnahmen zur Förderung des innerstädtischen Holzbaus initiiert. Diesen Maßnahmen sowie Architektur und Planung, dem Handwerk und der Holzindustrie und -handel ist es zu verdanken, dass der urbane Holzbau inzwischen in Berlin akzeptiert ist und landesweit eine hohe Dynamik entfaltet
Aufgrund der klima- und umweltpolitischen Bedeutung und der großen Vorteile der Holzbauweise setzt der Senat von Berlin insbesondere bei landeseigenen aber auch bei privaten Bauvorhaben noch stärker auf die Holzbauweise. Dabei ist darauf zu achten, dass das eingesetzte Holz ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt und dies grundsätzlich durch die Vorlage eines FSC- oder eines gleichwertigen Zertifikats dokumentiert wird.
Für die Umsetzung der Strategien und Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms wurde vom Land Berlin ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt. In diesem Kontext können auch Pilot- und Innovationsprojekte zum Holzbau mittels einer Einzelfallprüfung gefördert werden. .Ziel ist darüber hinaus, bestehende Hemmnisse für den Holzbau zu verringern bzw. zu beseitigen und die Strukturen für den Holzbau zu verbessern. Hierfür wurden bereits Handlungsempfehlungen entwickelt. Nun soll im vertieften Dialog mit den relevanten Akteuren ermittelt werden, wie diese Empfehlungen zeitnah umgesetzt werden können und wie ein Kooperationsnetzwerk Holz langfristig aufgebaut werden kann.
Des Weiteren wurden Maßnahmen zur Weiter- und Ausbildung umgesetzt: Berlin führte 2020 gemeinsam mit dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel bereits den
5. Fachdialog zum nachhaltigen Holzbau für Planer:innen, Architekt:innen, Bauherr:innen, Holzbaufirmen und den bauenden Verwaltungsbehörden durch. Diese bewährte Fachveranstaltung soll in den nächsten Jahren weiter fortgesetzt werden. Auch wurde im Jahr 2019 erstmalig ein Berliner Holzpreis mit großer Resonanz ausgelobt. Durch den Holzbau Atlas Berlin-Brandenburg sollen Chancen und Möglichkeiten von Holzbau in der Region vermittelt und weitere Impulse für das zukünftige Bauen mit Holz gesetzt werden.
Im Juni 2019 vergab das Land Berlin durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zum ersten Mal den Berliner Holzbaupreis. Mit dem Preis soll die steigende Zahl an konstruktiven Holzbauten in Berlin im Hinblick auf ökologisches und nachhaltiges Bauen unterstützt werden und innovative Bauweisen sowie die regionale Baukultur gefördert werden.Für den Preis bewerben konnten sich Architekt*innen, Tragwerksplaner*innen, Bauherren, Holzbauunternehmen sowie Forschungsteams aus dem akademischen oder industriellen Bereich mit bis zu drei realisierten Projekten, die in den vergangenen 15 Jahren in Berlin fertig gestellt wurden. Zulässig waren unterschiedliche Holzbauweisen wie Holzrahmen-, Holzmassiv-, oder Hybridbauweise.In den drei Kategorien „Neubau„Bauen im Bestand und Konzepte konnten Projekte unterschiedlichster Maßstäbe und Nutzungen eingereicht werden. Bewertet wurde nach Kriterien, die beispielsweise die werkstoffgerechte Verwendung von Holz, den Innovationsgehalt des Projekts oder Aspekte der Nachhaltigkeit in Betracht ziehen.
Im Holzbau Atlas Berlin Brandenburg sind folgende Projekte des Holzbaupreis Berlin vertreten:
Berlin Brandenburg
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Am Köllnischen Park 3
10179 Berlin
NATURAL BUILDING LAB
constructive design &
climate adaptive architecture
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Technische Universität Berlin
Institut für Architektur, Sek. A44
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Berlin Brandenburg
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Am Köllnischen Park 3
10179 Berlin
NATURAL BUILDING LAB
constructive design &
climate adaptive architecture
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Technische Universität Berlin
Institut für Architektur, Sek. A44
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin